DEN MARKT KENNENLERNEN: SPANIEN
Spanien ist Europas fünftgrößte Wirtschaftskraft und landet auch flächenmäßig auf dem fünften Platz. Heimat von ungefähr 46 Millionen Einwohnern, wird es laut Weltbank als einkommensstark eingestuft. Obwohl es nach der letzten Finanzkrise gegen Ende des Jahres 2017 zu einer Rezession kam, konnte sich Spanien davon erholen und das Bruttoinlandsprodukt des Landes stetig verbessern.
Wenn Sie über den Einstieg in den spanischen Markt nachdenken, ist die Zeit dafür jetzt besser als je zuvor. Die Mehrheit der Arbeiter des Landes arbeitet im Dienstleistungsbereich (bei dieser Transaktion werden keine Waren vom Verkäufer an den Käufer übergeben), gefolgt von Industrie und der Baubranche. Zu den stärksten Wirtschaftszweigen zählen die Automobilindustrie, Maschinenanlagen und Pharmabranche. Darüber hinaus sind dies auch die wichtigsten Exportgüter des Landes. Eine Branche, die in Spanien deutlich wächst, ist der Internethandel. Obwohl im Vergleich zu den Hauptwirtschaftsfaktoren des Landes kleiner, zieht der Mangel an Konkurrenz im Bereich Internethandel, Firmen aus ganz Europa an.
FÜNF TIPPS FÜR DEN EINSTIEG IN DEN SPANISCHEN MARKT
Da wir nun ein paar der wichtigsten Fakten abgehandelt haben, ist es Zeit für den Hauptteil des Artikels – Tipps und Ratschläge für den erfolgreichen Einstieg in den spanischen Markt.
PERSÖNLICHES AUFTRETEN MACHT EINEN GROSSEN UNTERSCHIED
Ein wesentlicher Teil beim Eintritt in einen Markt ist das Verständnis für kulturelle Unterschiede. Auf Geschäftsebene ziehen Spanier den persönlichen Kontakt den durch E-Mails oder Mailing-Kampagnen vor. Unterschätzen Sie nicht die Wichtigkeit eines Treffens mit potenziellen Geschäftspartnern und die Möglichkeit, Geschäfte dabei persönlich zu besprechen.
Wenn Ihr Unternehmen auf lokaler Ebene tätig ist, ist die Entwicklung persönlicher Kontakte von entscheidender Bedeutung. Aufgrund der Autonomie Spaniens können Geschäftsabläufe und Arbeitsweisen von Region zu Region unterschiedlich sein. Ohne Einheimische, die sich auf dem Markt auskennen, in den Sie expandieren wollen, ist die erfolgreiche Navigation auf einem neuen Markt eine wesentlich größere Herausforderung.
DIE AUTONOMIE SPANIENS VERSTEHEN
Spanien besteht aus 17 autonomen Gemeinden. Jede trägt eine etwas andere kulturelle Identität, obwohl sie unter der spanischen Flagge miteinander vereint sind. Inmitten dieser siebzehn Regionen befinden sich die beiden wichtigsten Wirtschaftszentren Barcelona und Madrid. Als neues Unternehmen empfiehlt es sich, zunächst Kontakte in diesen Bereichen aufzubauen, bevor man sich in bestimmte Regionen ausbreitet.
Die meisten spanischen Unternehmen haben Niederlassungen sowohl in Barcelona als auch in Madrid, da auch sie die Notwendigkeit für einen gemeinsamen Nenner verstanden haben. Das heißt nicht, dass Sie Produktion, Hauptverwaltung und Vertrieb nicht auf mehrere Regionen aufteilen können, aber dann wird es einen größeren Bedarf an lokalen Kontakten geben – wobei wir wieder an dem Punkt angelangt sind, wie wichtig der persönliche Kontakt ist.
NUTZEN SIE DAS ANGEBOT QUALIFIZIERTER ARBEITSKRÄFTE
Der Nachteil der spanischen Rezession ist, dass es immer noch viele Arbeitslose gibt – zumindest im europäischen Vergleich. Das kann jedoch ein Vorteil für neue Unternehmen sein, die in den Markt eintreten. Es gibt zahlreiche qualifizierte und lokale Arbeitskräfte, die rekrutiert werden können, um in kurzer Zeit eine beträchtliche Anzahl von Arbeitskräften zu erreichen. Außerdem besteht die Möglichkeit, sehr wettbewerbsfähige Löhne anzubieten ohne über dem Marktdurchschnitt zahlen zu müssen.
Dank des wachsenden Exportvolumens verfügt das Land auch über ein sicheres Zulieferernetz. Stellen Sie sicher, dass Sie jeden Zulieferer Ihrer Branche ansprechen. Aufgrund des Wettbewerbs zwischen Anbietern um neue Geschäfte stehen die Chancen auf Verhandlungen vermutlich gar nicht so schlecht.
SPANIEN KANN DAS TOR ZU LATEINAMERIKANISCHEN PARTNERSCHAFTEN ÖFFNEN
Technisch gesehen ist dies ein Tipp für den Eintritt in einen Markt außerhalb Spaniens, wird aber durch das Verständnis der Exportverbindungen des Landes zu ausländischen Ländern umgesetzt. Spanien hat eine starke Beziehung zu seinen ehemaligen Kolonien und dazu gehört ein Großteil Lateinamerikas. Das ist ein Aspekt, der nicht ignoriert werden sollte.
Einer der Partner, mit denen Spanien am längsten zusammenarbeitet, ist Großbritannien; durch die vom Brexit verursachte Unsicherheit sind Handelsabkommen jedoch möglicherweise nicht mehr so attraktiv wie früher. Dies macht den Handel mit lateinamerikanischen Ländern zu einer spannenden Chance und bietet die Möglichkeit, Marktanteile in Branchen wie Öl, Gas und Energie zu sichern.
VERGESSEN SIE NICHT, KREDITVERTRÄGE ZU BERÜCKSICHTIGEN
Der letzte Punkt ist ein kleiner Aspekt mit erheblichen Auswirkungen. Kreditvereinbarungen sind auf dem spanischen Markt Gang und Gebe; Sie können damit rechnen, dass Sie für die Bezahlung von Konten zwischen 90 und 120 Tagen warten müssen. Wenn Sie dies in Ihrem Businessplan nicht berücksichtigt haben, dann wird es nicht lange dauern, bis der Druck spürbar ansteigt. Stellen Sie sicher, dass Sie über genügend Kapital verfügen, um etwaige Zahlungsverzögerungen zu berücksichtigen – in drei Monaten kann viel passieren!
TIPPS FÜR DEN EINTRITT IN DEN SPANISCHEN MARKT – ZUSAMMENFASSUNG
Zusammenfassend sollten Ihnen alle oben genannten Ratschläge, zusammen mit einem strukturierten Businessplan, bei einem erfolgreichen Einstieg in den spanischen Markt helfen. Die engen Beziehungen des Landes zu europäischen und lateinamerikanischen Nationen machen Spanien zu einem begehrten Ziel für jedes international expandierende Unternehmen.