Der Einsatz von Spielen, um potenzielle Kunden für eine Marke, ein Produkt oder sogar eine Dienstleistung zu gewinnen, ist eine äußerst effektive Marketingstrategie. Content-Marketing stellt generell ein Schlüsselelement für den Erfolg Ihrer digitalen Kampagnen dar. Dabei entwickeln sich Spiele als Inhalt zu einer beliebten Methode, um sowohl die Markenverbundenheit als auch die Kundenakquise voranzutreiben.
Diese Strategie nennt sich Gamifizierung. Es handelt sich um die Anwendung eines Spiels auf eine Umgebung, die damit normalerweise nicht verbunden ist. Damit setzen Sie auch eine Methode ein, bei der die Kundenbindung zur Steigerung der Markenbekanntheit und -loyalität genutzt wird.
Aber steckt mehr dahinter, als nur der Spaß Ihrer Besucher? Die einfache Antwort? Es ist ein Weg, um Motivation zu wecken. Im Wesentlichen versetzt es Ihre potenziellen Kunden in einen kreativen Wettbewerb. Es geht um mehr, als „nur“ ein Video zu schauen oder einen cleveren Text zu lesen; mit der Gamifizierung können Kunden auf eine ganz neue Art und Weise mit Ihrer Marke interagieren. Außerdem funktioniert es viel besser, wenn das Spiel oder der Wettbewerb den Teilnehmern erlaubt, neue Fähigkeiten oder Kenntnisse zu erwerben. Oder besser noch, falls sie etwas Greifbares gewinnen können.
Falls das Spiel Spaß macht und mitreißend ist, kann dies auch eine virale und soziale Reichweite weit über die ursprünglichen Kunden hinaus schaffen: Wenn die Nutzer Spaß haben, werden Sie den Link oder das Spiel viel eher über soziale Medien mit Freunden teilen.
Mit anderen Worten: Gamifizierung bietet Ihnen eine Möglichkeit, das emotionale High des „Gewinnens“ in positives Kundenengagement zu übersetzen. Es ist Teil der Kundenreise und erhöht die Zeitspanne, die Ihre Kunden auf Ihrer App oder Site verbringen. Solche Strategien können Kaufentscheidungen sowohl in der Gegenwart als auch in der Zukunft stark beeinflussen.
TIPPS FÜR DEN EINBEZUG DER GAMIFIZIERUNG
Sie möchten also eine Art von Spiel oder einen Wettbewerb für Ihre Nutzergruppe entwerfen? Hier sind fünf schnelle Tipps für Sie, an denen Sie sich orientieren können.
1: LERNEN SIE IHR PUBLIKUM KENNEN
Egal welcher Branche Sie angehören – Sie müssen wissen, wie Ihr Kundenstamm demografisch aufgebaut ist. Ob es sich nun um Alter, Geschlecht, kulturellen Hintergrund oder eine Kombination daraus handelt – solche Gruppen werden immer gemeinsame Merkmale aufweisen, die Ihnen eine Entscheidung darüber ermöglichen, welche Art von Spiel Ihren Kunden gefallen wird.
Eine Kundschaft, die auf Millennials basiert, musss beispielsweise anders angesprochen werden, als Mitglieder der Boomer-Generation oder der Generation-X. Das betrifft die Art des Spiels, das Sie erstellen, ebenso wie die Fähigkeiten, die Ihre Kunden zum Spielen benötigen. Zum Beispiel können Sie die Anziehungskraft von „Retro“-Wissen oder -bildern nutzen, um zahlreiche verschiedene Generationen anzusprechen. Oder sind Werbegeschenke oder Rabatte attraktiver? Falls Sie Tickets für eine Veranstaltung verlosen, müssen Sie wissen, welche Leute normalerweise zu diesem Event gehen. Und wie lässt sich diese Erkenntnis mit Ihrer Zielgruppe vereinbaren? Dies sind Beispiele für Schlüsselfragen, die sich der potenzielle Gamifizierung-Vermarkter stellen und beantworten muss.
2: RECHERCHE, RECHERCHE, RECHERCHE
Was für Spiele gibt es eigentlich? Und auf wen wirken sie am effektivsten? Ist ein Kreuzworträtsel besser, als ein Point-and-Click-Game? Ist ein Memospiel angemessen, um ältere Kunden anzusprechen? Über die eigentlichen Spiele hinaus gibt es jedoch noch andere Aspekte zu beachten: Gegenstand oder Milieu der Spiele selbst sind ebenfalls wichtig.
Zum Beispiel wird ein Autorennspiel wohl eher männliche, als weibliche Konsumenten ansprechen. Falls nur eine männliche (oder weiße) Spielfigur vorhanden ist, werden möglicherweise andere demografische Gruppen abgeschreckt. Geschicklichkeitsspiele müssen auf das Alter und andere kulturelle Faktoren abgestimmt sein. Andernfalls werden Sie potentielle Kunden langweilen oder sogar verscheuchen. Die Spiele, die am besten abschneiden, bieten für gewöhnlich Elemente wie Punktebewertungen, Belohnungen und die Möglichkeit, auf sozialen Medien geteilt zu werden. Denken Sie daran, dass der Schlüssel im Kontext liegt.
Sie wollen ein Beispiel für eine Gamifizierungs-Kampagne, die aufgrund fehlender Voraberforschung der Zielgruppe scheiterte? Nehmen Sie den Start eines „Recruiting“-Spiels der US Army. Dieses Spiel war derart umstritten, dass die Kampagne schnell versenkt wurde. Warum? Krieg ist kein Spiel. Und der Militärdienst ist potentiell sehr gefährlich.
3: WO LIEGEN DIE ANREIZE?
Die Leute können gar nicht genug bekommen von kostenlosen Wettbewerben, in denen es interessante Sachen zu gewinnen gibt. Die Gewinner Ihres Spiels können ein Produkt, einen Rabattcode oder eine andere Belohnung erhalten. Falls Ihre Produkte einfach und großzügig verteilt werden können, ist das großartig – und Ihnen bietet sich eine ausgezeichnete Gelegenheit. Falls Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung jedoch nicht einfach verschenkt werden können, gibt es andere Optionen. Denken Sie zunächst einmal an Rabattcodes. Menschen lieben es, wenn sie das Gefühl vermittelt bekommen, pfiffig gehandelt zu haben. Deshalb mögen wir das Gefühl, zu den Gewinnern zu gehören. Welches Spiel kann erfolgreich mit Ihrer Marke, Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung in Verbindung gebracht werden, um Ihren Kunden dieses positive Erlebnis zu verschaffen?
4: WAS IST DAS BESTE MEDIUM?
Social Media ist nicht gleich Social Media. Ihre Kampagne eignet sich möglicherweise besser für Instagram, als für Facebook oder Twitter. Es ist sehr wichtig zu wissen, wie man das Publikum über verschiedene soziale Medien erreichen kann, wozu das Wissen gehört, wer welchen Kanal nutzt und zu welchem Zweck.
5: TEST, TEST, TEST
Beta-Tests Ihres Spiels durch Konsumenten bieten eine weitere Möglichkeit, aus einer praktischen Perspektive zu verstehen, was Ihre Kunden wünschen und benötigen oder worauf sie am besten ansprechen. Vielleicht sind Ihre Fragen zu schwierig oder zu einfach, wenn Sie ein Trivia-Spiel oder Kreuzworträtsel anbieten. Vielleicht spricht das Design des Spiels Ihr Publikum gar nicht an. Zu verstehen, wie Ihre Kerndemografie mit Ihrer kreativen Seite interagiert, ist der Schlüssel für den Start erfolgreicher Gamifizierungs-Kampagnen.
DIE GAMIFIZIERUNG IN DER PRAXIS
Sie kennen sich mit der Gamifizierung wahrscheinlich bereits besser aus, als Sie denken. Diese Strategie ist schließlich eine weit verbreitete Praxis, auch wenn man sie nicht immer sofort erkennt.
Zum Beispiel startete Heineken Beer im Jahr 2013 ein Spiel namens „Crack the US Open„. Die Verbraucher mussten Hinweise in Bildunterschriften folgen und kommentieren, um zu gewinnen. Die Belohnung bestand aus Eintrittskarten. Der Anreiz, das Tennisturnier der US Open kostenlos besuchen zu können, stellte für die Kunden eine zugkräftige Motivation zum Mitspielen dar, obwohl es sich um eine Sportveranstaltung handelt, die nichts mit Bier zu tun hat.
Der Wettbewerb dauerte drei Tage und umfasste sieben Veranstaltungen. Mehr als 1.500 Spieler nahmen teil und Heineken erzielte in den Vereinigten Staaten einen beeindruckenden Anstieg von 20% bei seinen Followern.
M&M’s Candy nutzte eine coole Gamifizierungs-Kampagne auf Facebook. Das Unternehmen veröffentlichte eine Grafik auf seinem Account. Nutzer mussten „die Brezel“ finden, die unter den Süßigkeiten versteckt war.
Diese Kampagne entwickelte sich zu einem Riesenerfolg. Es wurden über 25.000 Likes, 6.000 Shares und 11.000 Kommentare generiert.
Die „Pleasure Hunt“ von Magnum, der Eiscreme-Marke, ist ein Beispiel für ein sehr hochwertiges Spiel. Es wurde gestartet, um den 25. Geburtstag des Unternehmens zu feiern. Die Spieler konnten eine Spielfigur steuern und ihr helfen, Pralinen von einer Reihe von Websites zu sammeln. Auch diese fesselnde Kampagne, die Spaß machte und auch lustig war, wurde schnell viral.
WIE MAN GAMIFIZIERUNGS-STRATEGIEN EINSETZT
Obwohl einige der Spiele, denen Sie begegnen können, animiert sind, müssen Sie nicht zu ausgefallenen Lösungen greifen – es reicht, wenn Sie einfach clever vorgehen. Wir stellen Ihnen hier nun ein paar weitere Strategien vor, die Sie beachten sollten, um effektiv über Ihr Spiel und alles nachzudenken, was damit einhergeht.
1: GEHEN SIE IN KLEINEN SCHRITTEN VOR
Sie müssen – besonders bei Ihrem ersten Versuch – nicht Monopoly neu erfinden. Denken Sie viel eher an ein einfaches Spiel, das in einem Rutsch durchgespielt werden kann. Facebook, Instagram und Twitter sind sehr gute Orte, um diese Art von Ansatz zu starten. Auch YouTube kommt hier als Ort in Frage, den Sie ausprobieren können, aber Sie müssen geschickt vorgehen. Eine preiswerte Animationssoftware macht pfiffige Kurzvideos zum Kinderspiel, ebenso wie die intelligente Bearbeitung hochwertigerer Handy-Aufnahmen.
2: DAS SPIEL MUSS SINN MACHEN
Das Spiel muss einfache Regeln haben, die leicht zu verstehen sind. Außerdem darf das Spiel nicht zu lange dauern, einschließlich anfallender Punkte und Belohnungen.
3: BEZIEHEN SIE DAS SPIEL AUF IHRE MARKETING-ZIELE
Letztendlich möchten Sie, dass Ihre Spielteilnehmer Kunden werden. Oder sich für einen Newsletter anmelden. Und ganz bestimmt wollen Sie auch, dass sich Ihre Besucher mit Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung besser auskennen. Infolgedessen sollten Sie also nicht nur das Spiel selbst starten, sondern auch Links zu Ihrer Website integrieren, um die Kunden auf die Reise dorthin zu schicken und Erfahrungen mit Ihrem Unternehmen sammeln zu lassen.