Marketing ist kein Beruf, der für alle passt. Je nach Branche, Produkt/Dienstleistung und dem persönlichen Stil können die Ansätze überraschend unterschiedlich sein. Wenn du deinen einzigartigen Stil und deine Stärken kennst, kannst du deine Effektivität und Arbeitszufriedenheit erheblich steigern.
In diesem Artikel werden wir unterschiedliche Marketingpersönlichkeiten unter die Lupe nehmen, um Einblicke in die Merkmale zu geben, die unterschiedliche Arten von Vermarktern auszeichnen. Du wirst dich möglicherweise keiner einzigen Kategorie zuordnen können oder, was wahrscheinlicher ist, feststellen, dass du zu mehr als einer gehörst. In diesem Sinne ist es weniger wichtig, sich selbst ein Label zu geben, als vielmehr, sich darüber im Klaren zu sein, wo man hingehört und was man zu bieten hat.
Wie wichtig es ist, zu wissen, welcher Vermarktertyp man ist
Die Identifizierung deines Vermarktertyps ist nicht nur eine Frage der Selbsterkenntnis; sie kann auch als Instrument zur beruflichen Weiterentwicklung genutzt werden. Wer seine Stärken und Schwächen kennt, kann seine natürlichen Neigungen nutzen und Schwachstellen verbessern sowie außerdem herausfinden, was einem gefällt. Wenn du weißt, was dir Spaß macht, erhöht sich letztendlich die Wahrscheinlichkeit, eine erfüllende Karriere zu finden – was von größter Bedeutung ist. Versuche also nicht, etwas zu sein, was du nicht bist, auch nicht in der Welt des Marketings.
Ein Vermarkter, der beispielsweise bereits mit seinem Talent für Storytelling im Content-Marketing brilliert, könnte von Kenntnissen in der Datenanalyse zusätzlich profitieren, die ihn in die Lage versetzen, die Wirkung seiner Erzählungen auch zu messen. Oder er erkennt vielleicht, dass dies nicht sein Fachgebiet ist, und verfeinert andere wichtige Fähigkeiten, während er die Analyse anderen überlässt. Ebenso wird jemand, der sich gerne mit Daten beschäftigt, aber nicht so gerne Geschichten erzählt, für den Analyseweg besser geeignet sein.
Wenn du deinen Vermarkter-Typ erkennst, kannst du deinen Karriereweg anpassen, die Teamdynamik verbessern sowie den persönlichen und organisatorischen Erfolg optimieren.
Was macht einen guten Vermarkter aus?
Obwohl es unterschiedliche Arten von Vermarktern gibt, definieren bestimmte universelle Eigenschaften, ob man zu den guten Vertretern der Zunft gehört. Anpassungsfähigkeit, Kreativität, strategisches Denken und die Fähigkeit, das Verbraucherverhalten zu verstehen, sind entscheidend. Die Vielfalt des Marketingbereichs ermöglicht jedoch nicht nur eine Spezialisierung, sondern auch die Entfaltung unterschiedlicher Talente und Ansätze.
Die Rolle eines Vermarkters besteht im Wesentlichen darin, zu verkaufen: Egal, ob es sich um ein Produkt, eine Dienstleistung, eine Marke oder etwas Nebulöseres wie eine Idee oder einen Lebensstil handelt, solle ein Vermarkter die Meinung der Menschen ändern können. Um dies zu erreichen, müssen alle oben genannten Eigenschaften auf fantasievolle Weise zusammengeführt werden, die gleichzeitig die moderne Welt widerspiegelt und, wenn möglich, etwas Neues hinzufügt, damit das, was vermarktet wird, auch tatsächlich herausragt.
Man könnte auch sagen, dass ein guter Vermarkter ein guter Kommunikator ist, jemand, der in der Lage ist, Informationen und Meinungen auf zugängliche, weitreichende und überzeugende Weise zu verbreiten.
Gute Vermarkter haben Kerneigenschaften wie Kreativität und einen strategischen Überblick gemeinsam, nutzen aber vielfältige Talente, Einsichten und Motivationen, die die Weite des Feldes verdeutlichen.
Welcher Vermarktertyp bist du?
Die Untersuchung verschiedener Marketing-Persönlichkeitstypen offenbart das Spektrum der Fähigkeiten und Ansätze in diesem Bereich. Im Folgenden werden wir einen Blick auf einige der unterschiedlichen Typen werfen – mitsamt deren spezifischen Stärken und potenziellen Schwächen – und feststellen, dass es zwischen ihnen oft, wenn auch nicht immer, Überschneidungen gibt.
Beachte, dass diese Kategorien selbst so etwas wie ein Marketingtrick sind und dass es auch andere Möglichkeiten geben könnte, dieselben Ideen zu verstehen. Beispielsweise kann es gut sein, dass „der Typ von Vermarkter, der du bist“ mehr davon abhängt, was du vermarktest, als davon, wer du bist. Nähere dich den Kategorien also mit der nötigen Umsicht.
Der Vermarkter der alten Schule
Oldschool-Vermarkter leben von bewährten Methoden und traditionellen Marketingkanälen wie Print-, Fernseh- und Radiowerbung, weshalb sie Schwierigkeiten haben, Jobs zu bekommen und oft enttäuscht werden. Sie legen Wert auf Beständigkeit, Zuverlässigkeit und bewährte Strategien – die sich zumindest bis dato bewährt haben. Wahrscheinlich stehen sie vor Herausforderungen bei der Anpassung an das schnelle Tempo der digitalen Transformation und haben Schwierigkeiten, neue Technologien sowie digitale Plattformen in ihr Marketingrepertoire zu integrieren. Für einen wirklich altmodischen Vermarkter kann die moderne Welt des Marketings so weit von dem abweichen, was er schätzt, dass es für ihn keine praktikable Joboption mehr darstellt.
Der Angstmacher
Angstmacher-Vermarkter sind geschickt darin, Kampagnen zu erstellen, die die Ängste und Sorgen der Verbraucher ansprechen und durch ein Gefühl der Dringlichkeit zum Handeln anregen. Dieser Ansatz kann bei kurzfristigen Kampagnen oder bestimmten Kontexten, in denen sofortiges Handeln erforderlich ist, unglaublich effektiv sein. Allerdings kann es auch nach hinten losgehen, falls man zu sehr auf Angstgefühle setzt, die zu Gewöhnung bis hin zu Gegenreaktionen der Verbraucher führen können und möglicherweise den Ruf der Marke schädigen, wenn das Vorgehen als manipulativ oder unaufrichtig wahrgenommen wird.
Darüber hinaus leben wir in einer Welt, in der wir ständig mit Informationen überflutet werden, die als dringend kommuniziert werden, selbst wenn sie völlig bedeutungslos sind, weshalb wir uns fragen müssen, ob es überhaupt ethisch ist, diese Art von Marketing zu nutzen. Ist es wirklich notwendig, den allgemein bereits vorherrschenden Pool der Angst zu vergrößern, um mehr Profit zu machen?
Der Social-Media-Meister
Social-Media-Meister sind die Zauberer der digitalen Welt, die sich mühelos auf verschiedenen Plattformen zurechtfinden und Inhalte erstellen, die ihre Online-Communitys fesseln und anwachsen lassen. Oft sind diese Art von Vermarktern Spät-Millenials oder Gen Z. Sie sind hervorragend in Echtzeitkommunikation und können die Macht von Trends und viralen Inhalten nutzen, ohne Anzeichen von Desorientierung zu zeigen, obwohl die digitale und soziale Landschaft sich schnell verändert. Ihre konzentrierte Expertise in den sozialen Medien kann jedoch manchmal ihre Perspektive einschränken, weshalb sie leicht andere strategische Marketingelemente und eine breitere Kampagnenintegration vernachlässigen. Darüber hinaus fehlt ihnen möglicherweise das Talent, lange, ausführliche Inhalte zu erstellen.
Der Geschichtenerzähler
Storyteller besitzen die einzigartige Fähigkeit, fesselnde Erzählungen zu erdenken, die das Publikum auf emotionaler Ebene ansprechen. Sie sind Meister der Inhaltserstellung und verwenden Geschichten, um Markenidentität und Loyalität aufzubauen. Während sie sich durch die Erstellung einprägsamer und wirkungsvoller Kampagnen auszeichnen, übersehen sie möglicherweise die Bedeutung von Daten und Analysen bei der Erfolgsmessung und der Optimierung von Strategien.
Tatsächlich sind diese Marketer wahrscheinlich die technikscheuesten und ziehen es vielleicht vor, technische Aspekte denen zu überlassen, die sie effektiv in die Welt hinaustragen können. Falls du das richtige Unternehmen findest, ist es durchaus möglich, eine Rolle zu bekommen, die dieses Talent schätzt. Für diesen Vermarkter-Typ kann es jedoch eine Herausforderung sein, vielfältigere Rollen übernehmen zu müssen.
Der Datenliebhaber
Datenliebhaber sind die analytischen Köpfe der Marketingwelt, die Metriken, Analysen und evidenzbasierte Strategien lieben – das Gegenteil der Geschichtenerzähler. Wenn beide in der Onlinewelt zusammenarbeiten können, ist der Erfolg oft zum Greifen nah. Diese Typen zeichnen sich durch die Quantifizierung von Kampagnenerfolgen und das Treffen fundierter Entscheidungen auf der Grundlage von Daten aus. Ihr Vertrauen in Zahlen und Analysen kann jedoch dazu führen, dass sie den menschlichen Faktor und die emotionale Resonanz von Marketingkampagnen übersehen, was bedeutet, dass Unternehmen, wenn sie nur auf diese Vermarkter setzten, unmenschlich oder leicht steril wirken können.
Die Achtsamen
Achtsame Vermarkter legen in ihren Kampagnen Wert auf ethische Praktiken, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung. Sie versuchen, durch Marketing eine positive Wirkung zu erzielen und dabei Geschäftsziele mit gesellschaftlichen Nutzen in Einklang zu bringen. Während ihr Ansatz langfristiges Markenvertrauen und Loyalität aufbaut, werden sie in ihren Marktpositionierungsstrategien möglicherweise als weniger wettbewerbsfähig oder weniger aggressiv wahrgenommen.
Achtsame Vermarkter arbeiten oft, wenig überraschend, eher für Marken, die ebenfalls achtsam sind. Dies können Unternehmen sein, aber viele dieser Menschen streben auch danach, für Wohltätigkeitsorganisationen oder gemeinnützige Organisationen zu arbeiten, bei denen ihre Kommunikationsfähigkeiten sinnvoll eingesetzt werden können.
Der Overthinker
Overthinker im Marketing zeichnen sich durch ihre sorgfältige Planung und detaillierte Analyse aus, manchmal bis zur Redundanz. Sie lassen nichts unversucht bei ihrer Suche nach der perfekten Kampagnenstrategie. Sie verbringen möglicherweise viel zu viel Zeit damit, zu entscheiden, welches das perfekte Emoji für einen Beitrag ist. Ihre Stärke in der detailorientierten Planung kann dadurch zu einer Schwäche werden, die zu Verzögerungen bei der Entscheidungsfindung oder verpassten Gelegenheiten aufgrund von Überanalyse führt.
Diese Menschen arbeiten am besten als Mitglieder von Teams, in denen sie ihre Fähigkeiten einsetzen können, von denen andere zeitnah und effektiv profitieren können. Oft arbeiten Overthinker im Hintergrund und geben ihre Ergebnisse an schnellere Mitglieder eines Teams weiter.
Der kreative Innovator
Kreative Innovatoren sind die Wegbereiter im Marketing, die ständig auf der Suche nach neuen Ideen und unkonventionellen Strategien sind. Sie leben von Innovation und Kreativität und setzen oft Trends, anstatt ihnen zu folgen. Während ihr vorausschauender Ansatz zu bahnbrechenden Kampagnen führen kann, besteht das Risiko, Innovation gegenüber Praktikabilität und messbaren Ergebnissen zu priorisieren.
„Auf gut Glück“ ist ein Begriff, der gut auf diese Typen zutrifft. Sie können an einem Tag eine großartige Idee haben und am nächsten eine schreckliche. Doch das sollte kein Grund sein, kein kreativer Innovator zu sein, denn ohne diese Art von ungehemmter Herangehensweise gibt es keinen Fortschritt!
Der Alleskönner
Alleskönner-Vermarkter sind vielseitig und anpassungsfähig, denn sie verfügen über ein breites Spektrum an Fähigkeiten in verschiedenen Marketingdisziplinen. Sie können eine breite Palette von Aufgaben bewältigen und sind in Marketingteams oft die Problemlöser der Wahl. Ihre breite Expertise kann jedoch manchmal auf Kosten von tiefem, spezialisiertem Wissen in einem bestimmten Bereich gehen, was in spezialisierteren Marketingumgebungen ein Nachteil sein kann.
Vermarkter gibt es in verschiedenen Typen, mit unterschiedlichen Stärken und Potential für Überschneidungen, die die Vielfalt und den Reichtum des Marketingbereichs hervorheben.
Deine Marketingpersönlichkeit verstehen
Wenn du deinen Marketingtyp erkennst und akzeptierst, kann dies deine Herangehensweise an diesen Karriereweg verändern, so dass du deine Stärken ausspielen, deine Schwächen angehen und, vielleicht am wichtigsten, die Jobs machen kannst, die dir wirklich Spaß machen! Egal, ob du ein altmodischer Marketingexperte oder Social-Media-Guru bist, bildet das Verständnis deiner Marketingpersönlichkeit den Schlüssel, um deine Nische in der komplexen und sich entwickelnden Landschaft des Marketings zu finden.
Denke nur daran, dass du dich mit ziemlicher Sicherheit bis zu einem gewissen Grad anpassen musst, zumindest zu Beginn. Etwas formbar zu bleiben ist nicht nur hilfreich bei der Arbeitssuche, sondern bedeutet auch, dass du offen für neue Möglichkeiten bleibst, die dir sonst verborgen bleiben könnten.